Accademia Vergani

Restaurant die Waid

Berauschend, das Erlebnis: Die Welt, aus dem Restaurant Die Waid gesehen, ist wie eine unendlich weite Bühne, und jeder Gast fühlt sich wie in einer Theaterloge. Das Haus am Zürcher Käferberg gehört zu den besten Adressen für Mussesucher und kulinarische Connaisseure. Thomas Hofstetter und seine Crew bieten Bewährtes und Experimentelles in einem stilvollen Ambiente. Die Jahreszeiten-Menüs sind vom Feinsten, die Woks legendär. Und der Chef setzt auf ein einfaches Rezept: «Immer fröhlich sein».

 

 

Sauer, ahnt man, ist nicht seine präferierte Geschmacksrichtung. Und zu seinem Naturell passt das Adjektiv schon gar nicht. Thomas Hofstetter, 46, ist ein hellwacher Frohgeist, lacht viel und einnehmend. «Ich begegne der Welt extrem positiv», sagt der Pächter der Waid. Verständlich, diese Grundstruktur. Hofstetters Lokal ist traumhaft gelegen und bestens frequentiert. «Wir haben meistens eine Auslastung von 95 Prozent», sagt der joviale Hausherr, der nie ohne seine rote Brille auftritt. Weit unten die Stadt und der See, ums Restaurant viel Grün, darüber himmlische und ständig wechselnde Lichtspiele – hier gibts Auszeit ohne Hektik, hier darf die Seele baumeln. «Die Umgebung hat sich viel Mühe gegeben, zu uns zu passen», scherzt Hofstetter. Glück, Highlife, Paradies – Schlagworte dieser Art sind es, die dem Chef der Waid zu seinem Bijou am Käferberg spontan einfallen. «Wer hier oben nicht gut drauf ist, dem ist schwer zu helfen».

Einen Griesgram hat er jedenfalls noch nie gesichtet, und ein solcher ist auch unter seinen 75 Mitarbeitern nicht zu finden. «Eine dezente Fröhlichkeit gehört für sie quasi zum Pflichtenheft».

Hofstetter, früher Tätschmeister im Roten Kamm, setzt in seiner Wohlfühl-Oase, die ein Jahreszeiten-, und ein Wok-Restaurant beinhaltet, auf eine schlichte Philosophie: «Bewährtes bleibt, Neues hat immer eine Chance». Im einen Teil der Waid wird unter anderem «Züri» Geschnetzeltes geboten oder Springbockstreifen mit Artischocken und Fetakäse, im anderen bis 24 leichte und von der Küche sämtlicher Kontinente beeinflusste Wok-Gerichte.
«In der Schweiz sind wir damit einzigartig». Aufgetischt wird etwa der Mittelmeer-Wok mit gebratenem Seeteufel, getrockneten Tomaten, schwarzen Oliven und Rucolasauce. Eine Offenbarung ist auch der japanische Wok mit Farfalle an einer Wasabisauce und Rauchlachsstreifen sowie Mangowürfeln und frischem Blattspinat, alles verfeinert mit einem Schuss Sake. «Wer auf der Karte nichts findet, was seinem Gusto entspricht, kann sich zig Kombinationen ausdenken », wirbt Hofstetter. Zu den Gerichten beider Waid-Segmente empfiehlt der Geniesser Weine, « die selbst zu einem Heiratsantrag passen». Stilsicher und geschmackvoll ist alles in der Waid, die 2004 von Stararchitektin Pia Schmid veredelt wurde. Thomas Hofstetter, «in sympathischstem Sinne ein Spinner», bekommt jedenfalls nur Bestes zu hören von seinen Gästen. «Ich liebe Komplimente, ich lebe für sie», sagt der Gastro-Turbo.

Text: Roland Falk | Bild: Restaurant die Waid | Quelle: Vergani Magazin 3

 

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